Seine überwiegend harmonische Jahreshauptversammlung hielt der 552 Mitglieder starke TuS Johannland am Freitagabend im Gasthof „Ley“ in Irmgarteichen ab. Der 1978 gegründete Fusionsverein, der aus den Vereinen Rot-Weiß Hainchen und Westfalia Werthenbach hervorging, ist in insgesamt sechs Abteilungen gegliedert. Erfreut zeigte sich der 1. Vorsitzende Lothar Seelbach, dass nach einem Jahr Pause wieder eine neue Mutter-Kind-Gruppe unter der Leitung von Astrid Maier-Kalwa und Michaela Müller ins Leben gerufen werden konnte und dass in allen Abteilungen gute Arbeit geleistet werden konnte, wie auch die anschließenden Berichte der jeweiligen Abteilungsleiter zeigten.
Ein wenig problematisch stellt sich indes die Lage sowohl im Senioren- als auch im Juniorenfußball dar. Zwar stellt der TuS Johannland – erstmals seit der Gründung im Jahre 1978 – in dieser Saison gleich drei Seniorenmannschaften, doch dem Verein aus dem Oberen Johannland mangelt es an Schiedsrichtern – und zwar so sehr, dass sogar der Zwangsabstieg droht, wenn sich kein Schiedsrichter finden lässt. „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“, appellierte Fußball-Abteilungsleiter Hans Kringe an die interessierten Mitglieder, potenzielle Schiedsrichter-Kandidaten doch auf das Problem des Vereins hinzuweisen. Die Jugendfußball-Abteilung wusste einerseits Gutes zu berichten, denn der Spiel- und Trainingsbetrieb der Bambinis bis zur E-Jugend läuft hervorragend. Problematisch wird es ab der D-Jugend, wo der TuS Johannland gemeinsam mit dem TSV Weißtal und der TSG Adler Dielfen in die JSG Eintracht Weißbach integriert ist – und ein deutliches Defizit an Betreuern und Mannschaftsverantwortlichen aufweist. „Wir müssen unbedingt handeln, sonst steht die weitere Beteiligung an der JSG auf dem Spiel“, betonten Lothar Seelbach und Stefan Kringe vom Jugendförderverein „TuS 2000 e.V.“ unisono. Die weiteren Abteilungen Tennis, Tischtennis, Volleyball und Gymnastik und Spiele (mit Walking, Mutter-Kind-Turnen, Wirbelsäulengymnastik usw.) konnten weitestgehend positives berichten. So feierte die Volleyballabteilung im abgelaufenen Kalenderjahr ihr 10-jähriges Bestehen mit der Ausrichtung eines eigenen Turniers. Die Turnabteilung verabschiedete Christa Reuter aus ihren Reihen, die insgesamt 14 Jahre als Übungsleiterin tätig und „für die Kinder da“ war.
Auch die Kassenlage des Vereins stellt sich stabil dar, wie der 1. Kassierer Hubert Scholl berichtete. Zwar sei durch den Ausfall der „Oldie-Night“ im vergangenen Jahr wegen des Sturms „Kyrill“ ein leichtes Defizit entstanden, was Hubert Scholl aber noch keinen Angstschweiß auf die Stirn trieb. Mit dem Bericht des 1. Kassierers einher ging die Diskussion um nötige Beitragserhöhungen. Der 1. Vorsitzende Lothar Seelbach erläuterte, dass der TuS Johannland von der durch die Stadt Netphen auferlegte eigenen Bewirtschaftung des Sportheims ebenso betroffen ist wie von einer geplanten Hallennutzungsgebühr der Bürgerbegegnungsstätte Hainchen. Auch die erheblich gestiegenen Abgaben an die einzelnen Fachverbände belasteten die Kasse erheblich, womit eine Angleichung der Mitgliedbeiträge – die erste nach der Euro-Umstellung im Jahr 2002, als der Beitrag lediglich im Rundungsbereich geändert wurde – nötig würde. Schließlich wurde bei einer Enthaltung eine Beitragserhöhung wie folgt beschlossen: Schüler bis 16 Jahre: 44 € (vorher: 38 €), Jugendliche bis 18 Jahre: 50 € (vorher 44 €), Erwachsene: 56 €, Familien 100 € (vorher 92 €). Lothar Seelbach erklärte, dass die Mitgliedsbeiträge auch nach der Erhöhung im Vergleich mit anderen (Nachbar-)Vereinen noch moderat seien und versprach, dass die Erhöhungen so angelegt seien, dass die Beitrage im kommenden Jahr konstant blieben.
Bei den anschließenden Wahlen „schlich“ sich lediglich ein neues Gesicht in die Vorstandsriege ein: Während Lothar Seelbach (1. Vorsitzender), Hubert Scholl (1. Kassierer), Jürgen Meiswinkel (Sozialwart), Herbert Müller (Kassenprüfer) und Carsten Dürschke (Beisitzer) allesamt fast einstimmig im Amt bestätigt wurden, löst nunmehr Christian Balling Jörg Fischer als weiteren Beisitzer ab. Ein neuer 1. Geschäftsführer konnte indes wiederum nicht gefunden werden, so dass der Posten vakant bleibt.
Auch die Ehrung für verdiente Vereinsmitglieder durfte nicht fehlen. So wurden Karl-Heinz Friedriszik und der leider gesundheitlich verhinderte Heinz Vitt für 50-jährige Vereinstreue mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht. Nunmehr 40 Jahre gehört Helmut Schöttler dem Verein an, Monika Büdenbender, Matthias Hoffmann, Christian Kringe, Jürgen Kringe, Peter Schmick, Jürgen Schmick, Leo Schmoranzer und Ralph Sondermann wurden für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Text: Nicolas Wessels