Wildbienen bestäuben und befruchten aufgrund ihrer großen Artenfülle – Großes Engagement der Helfer – Streuobstwiese als geeigneter Standort
Eingriffe in die Natur und übertriebener Ordnungssinn führen dazu, dass verschiedenen Tierarten die Möglichkeit zur Brut und Eiablage genommen wird. Unterschlupfmöglichkeiten wie: Hohlräume in Bäumen, Todholz im Garten und sonstiges Lagerholz um das Haus verschwindet immer mehr. Mit einfachen Mitteln lässt sich hier jedoch leicht Abhilfe schaffen. Unterschlupfmöglichkeiten in Verbindung mit einem naturnahen Garten sind die Gewähr für eine reichhaltige Tierwelt. Der Garten wird lebendig: Vögel erfreuen uns mit ihrem Gesang, Insekten erfüllen die Luft mit Summen und alle Tiere unterstützen den Gartenbesitzer indem sie durch ihre eigenen Lebensgewohnheiten und Nahrungsansprüche zum Funktionieren des biologischen Gleichgewichts im Garten beitragen.
Die für die Bestäubungsarbeit nötigen Insektenarten helfen bei der Dezimierung und Regulierung pflanzenfressender Schadinsekten mit. Die meisten Insektenarten leben einzeln. Die Weibchen bauen Brutröhren in morsches Holz, in alte Zaunpfähle oder sonstige Stammabschnitte. Nach der Eiablage wird der Nahrungsvorrat für die Larven entweder Blütenstaub und Nektar oder ein durch Stiche gelähmtes Insekt in die belegte Brutkammer eingebracht. Wildbienen und Einsiedlerwespen sind vom Frühjahr bis Herbst in der freien Natur anzutreffen. Gerade Wildbienen bestäuben und befruchten aufgrund ihrer großen Artenfülle, ihrer weiten Verbreitung und ihrer Anpassungsfähigkeitzahlreiche Wild – und Kulturpflanzen, wie beispielsweise Obstbäume.
Die Insektennisthilfen wurden jetzt an einem sonnigen und windgeschützten Ort in der Streuobstwiese aufgestellt.
Solche Brutkammern wurden von einigen Kindern aus Irmgarteichen selbst hergestellt. Mit Säge, Hammer , Nägeln und Schrauben wurde ein Insektenhaus und andere Insektennisthilfen aus Baumstämmen, Holzscheiben und Schilfstängel an einigen Nachmittagen nach der Schule hergestellt und die zugeschnittenen Teile zusammenbaut. Mit Freude waren die Kinder bei der Arbeit. Mit der Bohrmaschine und geeigneten Bohrern wurden viele Löcher von allen Seiten in die Baumstämme gebohrt.
Einige Löcher waren bereits nach wenigen Tagen von den Insekten als Brutkammer belegt worden. Die Insekten hatten das warme Wetter der letzten Wochen sofort genutzt. So hatte sich für alle „Aktive“ ein erster Erfolg gezeigt. „Die verschlossenen Kammern sind deutlich zu erkennen“, so Rudolf Wagner.
Auch Holzrahmen, die mit Lehm ausgegossen wurden, sind neu erstellt worden. Viele kleine Löcher ab 4mm Durchmesser sind in alle Teile gebohrt worden.
Der Unterstand für die Insektennisthilfen mit über 2,40 Meter Breite und 2,50 Meter Höhe wurde in der letzten Woche von Rudolf Wagner aufgebaut. Auch mit der Unterstützung der Irmgarteichener Firmen Klaus –Dieter Wolf, Matthias Klur und P&P Hausbau Paul Legge die das gesamte Material bereitstellten.
Ortsvorsteher Volker Hilpert dankte allen und lobte das Engagement der Helfer. „Die Insektennisthilfen sind an einem sonnigen und windgeschützten Ort aufgestellt worden, alle Kinder wurden jetzt bei der Fertigstellung mit frischen Waffeln und Getränken belohnt“.
Bei einem Rundgang durch die Pfarrwiese kann jeder die Natur genießen, ein Spaziergang lohnt sich auf alle Fälle.
Die Kindergruppe aus Irmgarteichen wurde bereits mit dem Umweltpreis der Stadt Netphen ausgezeichnet.
Bild: Elke Bruch
Text: Heinrich Bruch